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bl. 162b. Cäsars todeszeichen. (lat. 97.)

„ 166b. Virgils bild, Neckam. (germ. 18.)

„ 167. Echinus, Ambrosius. (app. 68.)

„ 169b. Erbtheilung, Seneca decl. 5, 3. (lat. 90.)

„ 170b. Sohn stellt vater nach, Valer. 3. (lat. 9.)

„ 172b. Statue mit stirnband, Leg. in chron. (app. 69.)

„ 177. Entführt und beschenkt. (lat. 1.)

„ 182b. Jude im abtritt. (app. 33.)

„ 186b. Feindliche brüder, Gesta Rom. (lat. 39.)

„ 193b. Puls, Macrobius. (lat. 40.)

Faſst man alle diese momente zusammen, so wird sich kaum bestreiten laſsen, daſs die entstehung der Gesta in England an wahrscheinlichkeit bedeutend gewonnen hat, und durch die gerade in England frühzeitige verbreitung einzelner, den englischen faſsungen eigenthümlicher stücke — die erzählung von könig Lear z. b. ist sogar in angelsächsischer sprache vorhanden — scheint diese wahrscheinlichkeit noch weiter erhöht zu werden. Es darf indessen nicht auſser acht bleiben, daſs viele der angeführten indicien, streng genommen, nur für die entwicklung und ausgestaltung der Gesta in England von entscheidender beweiskraft sind, nicht aber für den einzelnen moment der entstehung, und es bleibt also immer noch die möglichkeit offen, daſs die sammlung ursprünglich in Deutschland entstanden, von dort nach England eingeführt und dann erst durch die specifisch englischen stücke erweitert wäre, während in Deutschland eine parallele ausgestaltung vor sich ging, welche im litterarischen wechselverkehre demnächst auch einen theil des ursprünglich englischen stoffes in sich aufnahm.

Es bleibt nur noch eine frage zu lösen, die über das verhältnis der alten drucke zu den handschriften. Hätte sich die druckvorlage oder doch eine dieser nahe verwandte faſsung vorgefunden, so würde die lösung sehr einfach sein. Dies ist indessen nicht der fall, und da muſs ich denn zunächst daran erinnern, daſs die ältesten drucke zwei wesentlich verschiedene faſsungen darstellen. Die erste ist in der ältesten, von Ketelaer und de Leempt in Utrecht veranstalteten ausgabe enthalten, die sich im vorliegenden werke abgedruckt findet. Sie giebt auf 125 blättern (die seite zu 32 zeilen, ohne custoden, signaturen oder zahlen) 150 capitel, welche den 151 ersten nummern des vulgärtextes bis auf die einzige ausnahme entsprechen, daſs cap. 18