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förmlich geschäftsmäſsig betrieben wurde, worüber in Haupts zeitschrift 3, 191 ein schlagendes beispiel vorliegt. Erst sehr spät kehrte sich das ganze verhältnis um, die erzählungen traten in den vordergrund und die moralisationen wurden nebensache, so daſs in einigen deutschen und einigen von englischer hand gefertigten handschriften die moralisationen ganz fehlen. Wenn Grässe G. R. 2, 302 behauptet, daſs die in England geschriebenen Gesta überhaupt keine moralisirung hätten, so ist das nur eine der unverantwortlichen oberflächlichkeiten, deren er sich so häufig schuldig gemacht hat.

Was die heimath unseres werkes oder seines ursprünglichen verfaſsers anlangt, so habe ich bereits erwähnt, daſs alle anzeichen darüber nach England hinweisen, doch ist es auch in dieser beziehung schwierig, einen unwiderleglichen nachweis zu liefern, da einer strengen kritik manche indicien nur für einzelne stücke, nicht für das ganze, beweisend erscheinen können. Seltsamer weise lieben es die Engländer, Deutschland, und die Deutschen, England als die heimath der Gesta zu bezeichnen. Die verlegung ihrer ursprungsstätte nach Deutschland begründet sich wesentlich nur darauf, daſs der vulgärtext in der moralisation von cap. 144 meistens ein deutsches (oder holländisches) sprichwort enthält, und in cap. 142 deutsche hundenamen enthalten soll. Beide gründe beweisen indessen vorläufig nichts, als daſs die ältesten ausgaben des werkes in Holland oder in Deutschland gedruckt wurden, und darüber ist niemals ein zweifel laut geworden. Das sprichwort kommt in den handschriften gar nicht vor und erscheint in den drucken in der verschiedensten faſsung, so daſs es augenscheinlich nur den herausgebern, vielleicht einer marginalbemerkung der ersten vorlage, seinen ursprung verdankt. Genau derselbe fall erscheint in der von mir benutzten ausgabe der Moralitates von Holkot, welche am ende des textes von no. 8 (Ms. no. 6) ebenfalls ein in den handschriften nirgends auftretendes deutsches sprichwort hat. Die angeblich deutschen hundenamen dagegen glaube ich als unzweifelhaft englisch nachweisen zu können. Als grund für die deutsche abstammung könnte man höchstens die groſse verbreitung der Gesta in Deutschland anführen, aber dieser grund wird widerlegt durch die unwiderlegliche thatsache, daſs die deutschen abschreiber vielfach englische vorlagen gehabt haben.

Dafür spricht zunächst der umstand, daſs in den continentalen handschriften vielfach eine reihe von capiteln erscheint, die regelmäſsig in den englischen recensionen vorkommen, und daſs eine, zum theil die ältesten faſsungen enthaltende gruppe derselben in sprache, inhalt