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Diese beiden werke erscheinen vielfach zusammen mit zwei anderen für uns wichtigen sammlungen moralisirter stücke, nämlich den Enigmata Aristotelis (in lat. 34 verarbeitet) und den Ymagines Fulgentii, welche letztere wieder von Holkot ausgenutzt sind. Ueber das alter des werkes von Fulgentius giebt Joh. Glastoniensis einen zuverläſsigen anhaltspunkt in dem 2, 432 ff. seiner Chronica Glaston., Oxon. 1726, abgedruckten Numerus librorum Glastoniensis ecclesiae, qui fuerunt de librario anno graciae 1247, in welchem sich auf s. 442 findet: Fulgencius super fabulas philosophice expositas, zuverläſsig das in rede stehende werk, welches, auch wenn es dem Fulgentius nur untergeschoben sein sollte, doch mindestens bis in die erste hälfte des dreizehnten jahrhunderts hinaufreicht.

Ich halte es nicht für erforderlich, alle diese sammlungen im einzelnen zu analysiren und begnüge mich mit einer beschreibung der codices, in welchen ich mehrere derselben zusammen gefunden habe. Der mehrfach erwähnte cod. Confluent. 355, quart, läſst nach Holkots Moralitates folgen: Bl. 27 a: Incipit liber primus metaphoralis fulgencii de ymaginibus virtutum. Am schluſse derselben: Expliciunt ymagines virtutum compilate per manus fratris Theoderici filii henrici dicti Slecht sacerdotis de Lympurg. Bl. 46 b: Incipiunt quedam declamaciones Senece Moralizate (1—25). Dann folgen 32 im jahre 1268 zu Cöln geschriebene predigten, von der hand desselben Slecht geschrieben.

Der pergamentcodex Confluent. 103, quart, XV. jh., enthält nur eine auswahl aus den betreffenden werken. Die Moralitates geben zwanzig nummern aus Holkot, die letzte, ymago veri amoris, nach den Ymagines Fulgentii; dann folgt: Incipiunt quedam moralitates de aliquibus enigmatibus aristotelis que mihi placuerunt extrahere inter alias (1 — 3). Bl. 7: Incipiunt quedam moralitates de quibusdam declamacionibus senece (1 — 11). Bl. 9: Incipiunt quedam fabule (moralizatae), offenbar einer noch unbekannten recension des Odo von Cerington entnommen. Darauf 46 mirabilia mundi aus Gervasius und Plinius, moralisirt, endlich ein weitläufiger index über das ganze. Hieran schlieſst sich auf 40 pergamentblättern eine neue sammlung von ebenfalls moralisirten mirabilien und das bruchstück der Gesta Romanorum (XXXII).

Der Wiener codex 2027, von 1494, octav, enthält bl. 7 — 52: Moralitates roberti Holkoth (47 cap.), bl. 52 b — 59: Enigmata Aristotelis (7 cap.), bl. 59 a — 87: Ymagines Fulgencii (32 cap.), bl. 87 a — 117: Declamationes Senecae (41 cap.), alles moralisirt und mit einem gemeinschaftlichen register versehen.