Pagina:Cornelii Taciti - Agricola.djvu/106

Haec pagina nondum emendata est

94 TACITI AGRICOLA.

Grebro per eos dies apud Domitianum absens accusa- tus> absens absolutus est. Gausa periculi non crimen ullum aut querela laesi cuiusquam, sed infensus virtutibus prin- ceps et gloria viri ac pessimum inimicorum genus, laudan- 5 tes. et ea insecuta sunt rei publicae tempora , quae sileri Agricolam non sinerent: tot exercitus in Moesia Daciaque et Germania et Pannonia temeritate aut per ignaviam du- cum amissi, tot militares viri cum tot cohortibus expugnati

nach an seinem Ruhme nicht irre wurden. e« 41 — 42« Agricola's Leben in Rom in gezwungener Unth&tig- keit und unter dem Drnck der Missgunst des Domitian. e« 41« 1. per eos dies,, in die- ser Zeit". Aus dem Folgenden: Et ea insecuta sunt reipublieae tempora ergiebt sich, dassTacitus die Zeit vor Augen hat bis zum J. 86, ih welchem (nach Eusebius) die Kriege an der Donau begannen. . ac pessimum inimicorum ge- nns, laudantes : durch ac wird diese dem Agricola durch die b5swilli- gen Lober bereitete Gefahr her- vorgehoben, s. zu c. 1, 9; denn gerade durch dieses Lob wurde die neidische und missgUnstige Natur desDomitian am meisten gereizt. . in Moesia Daciaque et Ger- mania et Fannania : dies geht auf die zwei Kri^e, welche unter Do- mitian, nachEusebius in deu Jah- ren 86 — 89 (der vOllig unverdiente Triumph Domitians wurde nach demselben Eusebius und nach Martial. YIII, 2 und 8 im Januar 90 gefeiert) , der eine gegen die am linken Ufer der Donau der Provinz Mdsien gegenttber zwischen Theiss und Pruth wohnenden Da- cier, der andere gegen dieMid*co- mannen und Quaden (auch Sarma- ten genannt), welche am linken Ufer der mittleren Donau langs dem stldlichen Laufe derselben Pannonien gegentiber wohnten, ge- flihrt wurden. Die Dacier mach- ten im J. 86 einen Einfall in Md- sien, schlugen und t5dteten den Statthalter dieser Provinz Oppius Sabinus, brachten dann (wahr- Bcheinlich im J. 87) dessen Nach- fiolger, dem Comelius FuscuSy eine schwere Niederlage bei, und ob- gleich hierauf der neue Anfiihrer des romischen Heeres Julianus siegreich in ihrLand eindrang (88 und 89), so wurde dennoch ein schimpflicher Friede mit ihnen ge- schlossen, weil zu derselben Zeit das r5mischeHeer auf demandem Schauplatz des Kriegs von den Marcomannen und Quaden eine schwere Niederlage erlitt. Auf den Krieg mit den Daciern bezieht sich, wie man sieht, in Moesia Dacia- que, auf den andern Krieg (in) Germania ei Pannonia , da wenig- stens die Marcomannen sicher als Germanen angesehen wurden. Do- mitian selbst begab sich ubrigens selbst auf die Schauplatze des Kriegs, aber nur um auch dort seine Schwelgereien und Grausam- keiten fortzusetzen. S. meine Ge- schichte Roms, Bd. 3. S. 490 fl. . militares viri konnen nicht Anfiihrer oder tiberhaupt einen hoheren Rang bekleidende Solda- ten sein, wie man gemeint hat, (denn wo dieser Ausdruck zu einer gewissen Auszeichnung dient, so geht dieselbe nur auf die milit&- rische Ttlchtigkeit , die eben so gut einem gemeinen Soldaten wie einemFiihrer beiwohnen kann), son- dern es sind romische Legions- soldaten, die den Httlfstruppen ad tradendam disciplinam, wie es c. 28 heisst, beigegeben zu werden pflegten, und die hier den Cohor- ten d. h. den Htilfstruppen cntge- gengestellt oder vielmehr vor ihnen hervorgehoben worden. Ueber diese Bedeutung von milites und militares viri s. zu c. 28, 3. VoU- kommen passend werden also nach